Die Masse der Menschen verliert sich seit den letzten Jahren in einer ziemlichen Illusion. Sie glaubt, das Haben gleichzusetzen ist mit sein. Oder mit anderen Worten: Wenn wir viel Besitz haben, haben wir ein tolles und gutes leben. Doch ist das wirklich so? Sind wir glücklicher, wenn wir eine riesige Villa haben, 12 Lamborghinis und uns alles leisten können? Für einen kurzen Augenblick bestimmt. Aber langfristig eher weniger. Denn das was uns glücklich macht, ist der Fortschritt und nicht der Reichtum selbst. Das heißt, wenn wir Erfolge erzielen und sehen, dass es voran geht gibt uns das ein gutes Gefühl. Es stärkt unser Selbstvertrauen zu sehen, wie unsere Taten Früchte tragen.
Es gibt zahlreiche Länder, da haben die Menschen viel weniger, als in Deutschland und sind trotzdem glücklicher. Wie kann das sein, wo Deutschland doch so häufig als Wohlstandsland bezeichnet wird? Ganz einfach: Diese Menschen wissen die einfachen Dinge mehr zu schätzen. Sie wissen, wie man das Leben genießt und sie zelebrieren den Moment. Tag für Tag! Auch wenn nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen ist. Das ist etwas, was wir erst wieder lernen müssen. Die Gegenwart zu genießen und jeden Tag zu einem kleinen Fest zu machen. So können wir einfach glücklich sein, ganz ohne viel zu haben.
Auf meinen Reisen ohne Geld erlebe ich das immer wieder. Wenn ich mal ein paar Tage keine Dusche hatte, dann bin ich glücklich, wenn ich wieder eine habe. Wenn das Geld knapp ist und ich vom Pfand sammeln lebe, dann fühle ich mich reich, wenn mir jemand eine Provianttüte oder ein paar Euros schenkt. Ich genieße die Freiheit meine Zeit selbst einteilen zu können, denn das ist es was mich glücklich macht. Ich freue mich, wenn ich einen Fisch fange, weil ich weiß, dass ich dann wieder etwas zum Abendessen habe. Ich bin also glücklich, weil ich Dankbarkeit und Wertschätzung für Dinge empfinde, die die Masse der Menschen als vollkommen selbstverständlich ansieht. Das beste Beispiel ist das trinken. Was machst du, wenn du durstig bist? Du läufst einfach zum Wasserhahn und füllst dir ein Glas Wasser oder gehst zum Getränkeautomat und holst dir eine Cola. Was aber, wenn du in der Wüste wärst und es gäbe wirklich nichts zu trinken? Dann würdest du eine tiefe Wertschätzung und Dankbarkeit empfinden, wenn du eine Oase findest.
Es gibt nicht umsonst eine Fastenzeit, denn sie hilft uns eben diese Dankbarkeit wieder zu kultivieren, für Dinge die uns selbstverständlich erscheinen. Wer also mal ein paar Wochen auf etwas verzichten kann oder muss, erlernt wieder dankbar dafür zu sein. Und wem das gelingt, der kann einfach glücklich sein, ohne viel Schnickschnack.
Minimalismus: Einfach mehr Leben!
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